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 Do., 17. Juli 2025

EU fördert internationales Promovierenden-Netzwerk zur gerechten Gesundheit

Ein neues, von der EU gefördertes Promovierenden-Netzwerk unter Leitung der UDE untersucht, warum Gesundheitschancen in Europa so ungleich verteilt sind – und wie Politik das ändern kann.

Gesundheitschancen in Europa gerechter gestalten – dieses Ziel verfolgt das neue Forschungsnetzwerk HEPARD, das unter der Leitung der Universität Duisburg-Essen (UDE) steht. Die EU fördert das Projekt im Rahmen des Marie-Skłodowska-Curie-Programms mit rund 3,6 Millionen Euro. Zwölf Promovierende aus ganz Europa erforschen in den kommenden vier Jahren, wie sich gesundheitliche Ungleichheiten abbauen lassen.

Gesundheit hängt (noch immer) vom Wohnort ab

Ob Menschen in Europa lange und gesund leben, hängt oft weniger von medizinischen Möglichkeiten als vielmehr von Einkommen, Bildung und Wohnort ab. Trotz zahlreicher politischer Initiativen bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede – selbst innerhalb einzelner Länder.

„Das betrifft die Qualität der medizinischen Leistungen, die Erreichbarkeit von Ärzt:innen und Kliniken oder die Finanzierung der Gesundheitssysteme“, erklärt Prof. Martin Karlsson, Gesundheitsökonom an der UDE und Koordinator des Netzwerks. „Solche Unterschiede zeigen, dass es in Europa nach wie vor an echter sozialer Gerechtigkeit mangelt – eine zentrale Herausforderung für das europäische Projekt.“

Interdisziplinär und europaweit vernetzt

HEPARD steht für Health Economic Policy Analysis with Real-World Data – und vereint Expertise aus Gesundheitsökonomie, Public Health, Epidemiologie und Data Science. Ziel ist es, mit modernen datenbasierten Methoden herauszufinden, wie sich politische Maßnahmen – etwa Zuckersteuern, Präventionsangebote oder Krankenkassenstrukturen – auf die Gesundheit und Chancengleichheit der Menschen auswirken.

Zwölf Promovierende aus sechs Ländern arbeiten in dem internationalen Netzwerk, das von der Universität Duisburg-Essen koordiniert wird. Mit dabei sind das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen sowie Universitäten in Tilburg (Niederlande), Oslo (Norwegen), Uppsala (Schweden) und Cluj (Rumänien).

Starke Förderung für exzellente Forschung

Von den rund 3,6 Millionen Euro Gesamtförderung entfallen rund 800.000 Euro auf die UDE und etwa 530.000 Euro auf das RWI Essen. Finanziert wird HEPARD durch das renommierte Marie-Skłodowska-Curie-Programm der EU, das gezielt exzellente Forschung und internationale Karrieren junger Wissenschaftler:innen fördert.


Weitere Informationen:
Prof. Dr. Martin Karlsson
Forschungszentrum CINCH, Universität Duisburg-Essen
✆ 0201 / 18-3 3716
✉ martin.karlsson@uni-due.de