Gig Economy – Varieties of Digital Labour Markets
Gig Economy – Varieties of Digital Labour Markets

- Prof. Dr. Andrea Herrmann, Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Arbeitsgruppe Future of Work
- Arnaud Lelièvre, Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
- Karthika Nadarajah, Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
- Zixin Pan, Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
- Özlem Akekmekçi, Radboud Universiteit
Förderung durch:
EU gefördert durch: Horizon Europe (HORIZON), ERC-2021-COG, ProjectID: 101043431
seit 01.01.2023 bis 31.12.2027
Die sogenannte Gig-Economy, in der Arbeitskräfte über Online-Plattformen für einmalige Aufgaben („Gigs“) vermittelt werden, entwickelt sich zu einem bedeutenden Arbeitsmarkt. Vor allem im Bereich digitaler Dienstleistungen (z. B. Programmierung, Übersetzungen) entsteht damit erstmals ein globaler Arbeitsmarkt. Aufgrund des starken Wettbewerbs bieten viele Gig-Arbeitskräfte ihre Leistungen jedoch zu sehr niedrigen Preisen an, die weder Versicherungen noch Altersvorsorge ermöglichen. Deshalb erwägen Regierungen, Sozialabgaben verpflichtend einzuführen – unklar ist jedoch, ob nationale Regelungen wirksam greifen oder ob die Nachfrage in Länder mit niedrigen Löhnen und geringen Schutzstandards abwandert.
Auf Basis interdisziplinärer Ansätze wird daher eine neue institutionelle Theorie der „Spiegelbild-Spezialisierung“ vorgeschlagen: Bildungssysteme und Arbeitsmarktstrukturen führen dazu, dass Auftraggeber, Plattformen und Anbieter gerade jene Fähigkeiten nachfragen und anbieten, die im heimischen Arbeitsmarkt besonders knapp sind. Dadurch entstehen Spezialisierungsmuster, die dem traditionellen Arbeitsmarkt eines Landes entgegengesetzt sind. Sollte sich dies empirisch bestätigen, eröffnet die Theorie neue Perspektiven für die institutionelle Forschung zu Online-Märkten und zeigt, dass nationale Politik den Schutz von Gig-Arbeitskräften sichern kann, ohne die Abwanderung von Nachfrage zu riskieren.
Zur Überprüfung werden erstmals umfassende Daten zu Auftraggebern (WP1), Plattformen (WP2) und Anbietern (WP3) erhoben und mit quantitativen wie qualitativen Methoden im Zeitverlauf ausgewertet.
Ansprechpartner an der Fakultät

Prof. Dr.
Andrea M. Herrmann
weiterführende Informationen
- Portal der EU Funding & Tenders: ec.europa.eu/info/funding-tenders/opportunities/portal/screen/opportunities/projects-details/43108390/101043431