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 Di., 01. Apr. 2025

Im Bann der EZB: Neue Studie untersucht die Auswirkungen geldpolitischer Maßnahmen auf den deutschen Immobilienmarkt

Wie beeinflusst die Geldpolitik der EZB den deutschen Immobilienmarkt? Eine neue Studie zeigt, dass unkonventionelle Maßnahmen wie die Expansion der EZB-Bilanz Kaufpreise stärker antreiben als Zinssenkungen. Besonders betroffen: urbane Märkte.

Duisburg/Berlin, 1. April 2025 – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit verschiedenen Maßnahmen auf die wirtschaftlichen Krisen der vergangenen Jahre reagiert. Doch welche Auswirkungen hatten diese Interventionen auf den deutschen Immobilienmarkt? Dieser Frage gehen Martin Groiss (Universität Duisburg-Essen) und Nicolas Syrichas (Freie Universität Berlin) in ihrer aktuellen Studie "Monetary Policy, Property Prices and Rents: Evidence from Local Housing Markets" nach.

Die Untersuchung zeigt, dass insbesondere unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen, wie die Ausweitung der EZB-Bilanz, eine deutliche Wirkung auf Immobilienpreise hatten. Zinssenkungen hingegen führten nur kurzfristig zu steigenden Kaufpreisen, während langfristige Effekte begrenzt blieben. Mieten reagierten insgesamt schwächer als Kaufpreise, insbesondere in Regionen mit regulatorischen Eingriffen wie der Mietpreisbremse.

Mithilfe eines hedonischen Preismodells analysierten die Autoren die Entwicklung von Immobilienpreisen und Mieten in Deutschland. Die Ergebnisse belegen eine starke Korrelation zwischen der Expansion der EZB-Bilanz und steigenden Kaufpreisen, während der Einfluss der Zinspolitik vergleichsweise gering ausfällt. In hochverdichteten urbanen Märkten sind die Auswirkungen besonders ausgeprägt, während ländliche Regionen verzögert reagieren.

Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse für Investoren, Wohnungspolitiker und Marktbeobachter. Sie verdeutlicht, dass geldpolitische Entscheidungen weitreichende und teils ungleiche Effekte auf den Immobilienmarkt haben. Die vollständige Analyse ist in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Institutional Money veröffentlicht.

Eine längere Version des Artikels finden Sie hier.